Hörtest: Ablauf und Ergebnis

45 Minuten für Ihr Gehör

Hörbeeinträchtigungen stellen sich meist schleichend ein. Häufen sich die Fälle des Nicht-Verstehens, sollte die Ursache identifiziert werden. Die Hörakustiker von KIND führen auf Wunsch eine vielfältige Überprüfung des Gehörs durch. So sieht ein Hörtest-Ablauf aus.

Wie gut höre ich eigentlich?

„Was hast du gesagt?“, „Entschuldigung, ich habe Sie eben nicht verstanden“, „Mach doch bitte das
Fenster zu, man versteht ja kein einziges Wort!“ – wer häufiger in Situationen kommt, in denen
Gesprochenes nicht klar verstanden wird, sollte seine Hörfähigkeit überprüfen. Das kann in einem
ersten Schritt durchaus mit einem fünfminütigen Online-Hörtest geschehen. Der kann allerdings nur
eine erste Einschätzung geben. Sollten sich dabei Hinweise auf eine vorliegende Hörbeeinträchtigung
ergeben, ist ein umfassender, fachlich durchgeführter Hörtest angezeigt. Den kann man in allen KIND
Fachgeschäften durchführen lassen – kostenlos, einfach und natürlich völlig schmerzfrei. Er dauert in
der Regel zusammen mit der anschließenden Erläuterung der Ergebnisse 45 Minuten.

Von leise zu laut

Der Hörtest beginnt mit einem kurzen Gespräch, in dem der Hörakustiker Fragen zur Hörrealität
seines Kunden stellt. Neben ein paar persönlichen Daten erfragt er auch Hörsituationen, die der
Kunde verbessern möchte, etwa bei Gesprächen in größeren Gruppen oder beim Besuch von Kino
oder Theater. Im Hörtest-Ablauf erfolgt zunächst eine Otoskopie, also ein Blick in und hinter die
Ohren. Dabei verschafft der Hörakustiker sich einen Eindruck von der Beschaffenheit des äußeren
Gehörgangs und schaut, ob vielleicht Narben auf eine frühere Operation hindeuten.

Der erste Schritt im eigentlichen Hörtest-Ablauf ist eine Tonaudiometrie: Der Kunde setzt sich einen
Kopfhörer auf und nimmt einen Signalknopf in die Hand. Der Hörakustiker spielt nun einzelne Töne
ein – zunächst nur auf einem Ohr. Die Töne sind am Anfang sehr leise und werden schrittweise
lauter. Sobald der Kunde etwas hört, drückt er den Signalknopf. Jeder Ton wir dreimal in leicht
veränderter Lautstärke eingespielt, dann folgt der nächst höhere der insgesamt acht bis zehn
Testtöne. Ein Computer registriert, wann jeweils der Signalknopf gedrückt wird.

Nachdem der gleiche Vorgang für das andere Ohr durchgeführt ist, hört der Kunde noch einmal
vergleichbare Töne – nun aber sehr laut – und muss signalisieren, ab wann er die Lautstärke als
unangenehm laut empfindet.

Die Töne, die wir hören, werden nicht nur durch den Luftschall wahrgenommen. Auch unsere
Schädelknochen spielen beim Hörvorgang eine Rolle. Mit einem speziellen Kopfhörer wird daher als
letzter Teil der Tonaudiometrie die sogenannte Knochenleitung des Schalls an einer Stelle hinter dem
Ohr getestet, auch hier wieder und mit dem Signalgeben des Kunden, wenn er eine Tonfrequenz
hört.

Stimme und Sprache

Den zweiten Teil im Hörtest-Ablauf bildet eine Sprach-Audiometrie. Hierbei kommt wieder der
normale Kopfhörer zum Einsatz. In getrennten Einzeldurchgängen für jedes Ohr spielt der
Hörakustiker eine Stimme ein, die langsam sehr leise mehrsilbige Zahlen vorspricht. Sowie der Kunde
sie verstanden hat, muss er sie nachsprechen: „Vier-und-drei-ßig“, „Neun-und-acht-zig“ usw. Auch
hier gehört die laute Variante dazu, bei der der Kunde signalisiert, wann für ihn die Lautstärke der
eingespielten Zahlen unangenehm wird. Es folgen Einsilber in unterschiedlichen Lautstärken. Auch hier müssen die verstandenen Wörter wiederholt werden, und es wird ermittelt, welcher Prozentsatz
der gehörten Wörter bei einer bestimmten Lautstärke richtig verstanden wurden.

Um das Sprachverständnis geht es auch im letzten Teil des Hörtests. Über einen Lautsprecher spielt
der Hörakustiker mit gleichbleibender Lautstärke kurze Wörter ein, die nachzusprechen sind: Last,
Schuft, Nacht, Wald, Bast, Luft, Macht und ähnliches. Damit wird das Verstehen getestet. In einer
letzten Runde gilt es, solche Wörter nachzusprechen, zu denen nun aber ein fast gleich lautes
Rauschen eingespielt wird, um das Verstehen im Störgeräusch zu testen.

Die Ergebnisse

Die vom Kunden per Knopfdruck gegebenen Signale werden während des Tests per Computer
erfasst. Auf Basis dieser Werte erstellt der Hörakustiker Diagramme. Ein Gespräch über die
Testergebnisse ist der letzte Schritt im Hörtest-Ablauf. Hat sich aus den Beobachtungen und den
gemessenen Daten der Befund einer Hörbeeinträchtigung ergeben, erstellt der Hörakustiker ein
entsprechendes Schreiben an einen Facharzt und fügt die Messergebnisse bei. Der Facharzt wird
genau diagnostizieren, welche Hörstörung vorliegt, welche Ursachen in Frage kommen und vor allem,
welches Vorgehen zur Behebung der Hörbeeinträchtigung angemessen ist.

Zum Abschluss des Hörtests bekommt der Kunde ein kleines Heft mit seinem persönlichen Hörprofil.
Wird der Test – wie empfohlen – jährlich wiederholt, kann damit der jeweilige Zustand des Gehörs
exakt dokumentiert werden. Den Termin für Ihren Hörtest können Sie auch online vereinbaren.